Unterwegs auf der Streuobstroute

ADFC-und NABU-Mitglieder starten zu einer gemeinsamen Radtour


Radtour ADFC Steinkauz Streuobst Streuobstwiesen Äpfel Obstpresse Umwelt- und Naturparkzentrum Friesheimer Busch Herbstfest Heide Naderer Axel Fell NABU Rhein-Erft Düren
Die Radler von ADFC und NABU, 3. von rechts: Dr. Heide Naderer, 2. von rechts: Axel Fell (Foto: Tanja Malchow)

Am 24. September 2023 haben sich Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) und des NABU bei bestem Wetter auf den Weg gemacht, um die Rheinische Streuobstroute mit dem Rad zu erkunden. Mit dabei waren auch Aktive des NABU Düren. Die 46 km lange familienfreundliche Radroute führte die Radler entlang verschiedener Streuobstwiesen in Erftstadt und Kerpen. Ziel war das Herbstfest am Umwelt- und Naturparkzentrum Friesheimer Busch, wo sich ebenfalls alles um das Thema Streuobstwiesen drehte. Begleitet wurde die Radtour von der NABU-Landesvorsitzenden, Dr. Heide Naderer, und dem ADFC-Landesvorsitzenden, Axel Fell, der gleichzeitig unser Tourenleiter war.

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Foto: Eric Neuling

Streuobstwiesen zählen seit Jahrhunderten zu den landschaftsprägenden Elementen unserer Kulturlandschaft. Sie sind für rund 3000 Tier- und Pflanzenarten ein bedeutender Lebensraum. Mit mehr als 1000 Obstsorten verfügen sie selbst über eine enorme genetische Vielfalt. Mit dem Erhalt alter Obstsorten und der Pflege vieler Streuobstwiesen in NRW leisten die vielen Aktiven des NABU auf regionaler und lokaler Ebene einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt. Auch der NABU Rhein-Erft und der NABU Düren kümmern sich in ihren Kreisen um verschiedene Streuobstwiesen.

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Steinkauz (Foto: Achim Schumacher)

Ein Bewohner der Streuobstwiesen ist der Steinkauz. Er bevorzugt offenes, ganzjährig kurzgrasiges Grünland mit alten Bäumen, in dessen Höhlen er seine Jungen aufzieht. Leider ist ein erheblicher Bestandsrückgang beim Steinkauz zu verzeichnen, dessen Gründe vor allem in der Intensivierung und dem Strukturwandel der Landwirtschaft zu suchen sind, so zum Beispiel dem Rückgang der Milchviehhaltung, im Verlust an Lebensraum durch Bebauung, Straßenbau oder Braunkohletagebaue. Die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen sind oft unzureichend oder greifen erst nach Jahren oder Jahrzehnten. Denn eine alte Obstwiese ist nicht über Nacht durch eine Neuanpflanzung an anderer Stelle zu ersetzen. Außerdem sind viele Obstbaumbestände überaltert, weil kaum noch ein wirtschaftliches Interesse an der Vermehrung und Erhaltung der Bäume besteht. Die alten Bäume sterben Stück für Stück mangels Pflege, durch Pferdeverbiss, wegen sinkender Grundwasserstände oder einfach wegen ihres Alters.

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Foto: NABU/Bernd Schaller

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass das Herbstfest am Friesheimer Busch ein tolles Ziel für die Radtour war. Der NABU Rhein-Erft hat die Radler dort herzlich empfangen und ein tolles Programm rund um die Vielfalt der heimischen Apfelsorten auf die Beine gestellt. Es stand frisch gepresster Apfelsaft zur Verkostung und zum Verkauf bereit und auch andere regionale kulinarische Genüsse kamen nicht zu kurz. An einer mobilen Obstpresse konnten eigene Äpfel zu Saft verarbeitet werden, es gab ein Streuobstwiesenquiz, Märchengeschichten für Kinder und viele informative Stände von Umweltbildungseinrichtungen und Naturschutzverbänden. Ein gelungener Tag!