Batnight 2023 in Heimbach

Ein gelungenes Fest rund um die faszinierenden Tiere

von Alf Halsband und Dr. Henrike Körber


Nachts im Kloster. Menschen mit Stirnlampen huschen um das alte Gemäuer. Was ist da los? Na klar: Internationale Fledermausnacht in der ehemaligen Abtei Mariawald in Heimbach!

Batnight Heimbach Kloster Abtei Mariawald Insektensterben Lichtverschmutzung Fledermaus Fledermäuse NABU NAJU Düren
Foto: Henrike Körber

Im Klosterhof ganz vorne ein Empfangspavillon, wo sich die für die Exkursionen Angemeldeten registrieren lassen können. Daran reihen sich Infostände. Der Arbeitskreis Fledermaus, der NABU Kreisverband Düren mit seine Kindergruppe (NAJU) und die Biologische Station im Kreis Düren präsentieren sich im warmgelben Licht kleiner LED-Birnchen. Es gibt viel Info-Material, Menschen, die beratend zur Seite stehen, einen Basteltisch für Kinder, und der ausgestopfte Biber grüßt alle Besucher lachend am Stand der BioStation. Alte Milchtüten wechseln nach kurzweiliger Bastelei als hübsche Fledermauslaterne zu ihren neuen, stolzen Besitzern.

Batnight Heimbach Kloster Abtei Mariawald Insektensterben Lichtverschmutzung Fledermaus Fledermäuse NABU NAJU Düren
Foto: Henrike Körber

Die Besucher können das bunte Programm aus Vorträgen über die Zisterzienser des Klosters, über Fledermäusen in Gebäuden und über Lichtverschmutzung genießen. Danach oder davor geht es zum Sternengucker Harald Bardenhagen, um sich in die Himmelswelten einführen zu lassen. Manch einer ist bei diesem Thema hängengeblieben. Wer Zeit mitgebracht hat, schaut sich in der Klosterkirche die Fotoausstellung mit Fledermaus-Großporträts an und verweilt vor dem Kurzfilm zum Wochenstubenleben der Großen Mausohren in Düren-Niederau. Hier gibt es Einblicke unter dem Kirchendach, die man nicht jeden Tag bekommt.

 

 

Angemeldete freuen sich auf ihre fledermauskundliche Exkursion um die Gemäuer oder die nächtliche Klosterführung zum Leben der Mönche durch das Gebäude. Aber werden die Fledermäuse live auch mitspielen? Fledermaus sei dank, ja. Die Flugkünstler huschen durch den Lichtschein oder fliegen über die Gruppen in die Nacht, den Nationalpark, hinein. Das knattern in Bat-Detektor bestätigte ihre Anwesenheit. Highlight ist eine Wärmebildkamera für Nachtflatterer über dem Klosterteich. Geflügelte Silhouetten huschen rot-gelb (die warmblütigen Tiere) über den schwarz-blauen (kühlen) Hintergrund.

„Faszination allein macht eine Fledermaus nicht aus“ wird von den Exkursionsleitern betont. „Es geht darum, diese Tiergruppe zu schützen, damit wir solche Eindrücke, wie heute Nacht, auch weiterhin zeigen können.  Deshalb müssen wir etwas tun, um Habitatverluste, Nahrungsmangel (Insektensterben), Lichtverschmutzung, Pestiziden und was wir unserer Flederfauna sonst noch antun, zu vermeiden.“ Es liegt auf der Hand, dass Insektensterben auch Fledermaussterben bedeutet. Nächtliche Lichtverschmutzung – und da haben wir Überschneidungen mit den Himmelsforschern - ist eine Bedrohung des Lebensraumes für die an Dunkelheit spezialisierten Tiere und auch für unseren eigenen Tag-Nacht-Rhythmus. Jeder von uns kann etwas tun, damit zum Beispiel nachts nur Licht dort brennt, wo es notwendig ist.

 

Fazit: Es hat alles gut funktioniert und die Kooperation mit den Projektpartnern war sehr angenehm und selbst die unbestimmbare Natur mit Witterung und Nachtleben hat freundlich mitgemacht.