Jeder kennt den gestachelten Insektenfresser, viele haben ihn als Gast im eigenen Garten. Gemeint ist natürlich der Igel. In den Herbstmonaten bekommt man den Igel besonders häufig zu Gesicht. Das liegt daran, dass der Igel ab Ende Oktober bis Mitte November in den Winterschlaf übergeht. Dann schläft der Igel bis März durch. Da er in dieser Zeit nicht wach wird und auch nichts frisst, baut er während des Winterschlafs bis zu 40 % seines Körpergewichts ab. Während der Schlafphase sinkt sein Herzschlag auf 8 bis 9 Schläge pro Minute ab, und seine Körpertemperatur sinkt auf die Umgebungstemperatur herab.
Doch bevor der Igel in den Winterschlaf übergehen kann, muss er sich gerade in den Sommer- und Herbstmonaten einen ordentlichen Fettvorrat anfressen. Nur dann kann er den Winterschlaf überleben. Tiere, die zu schwach sind, wachen oft im nächsten Frühjahr nicht mehr auf. Besonders junge Igel haben häufig Probleme, sich einen genügend großen Fettvorrat anzufressen. Igel, die nicht genügend auf den Winterschlaf vorbereitet sind, sieht man auch am Tage herumlaufen. Auch Tiere, die bei Frost und Schnee noch aktiv sind, zeigen ein untypisches Verhalten. Bei solchen Tieren ist Hilfe erforderlich.
Als Faustregel gilt, dass ein Igel ab 600 g Körpergewicht genügend Fettvorräte für den Winter hat. Sollte ein Igel krank, schwach oder stark untergewichtig sein, ist oft ein Tierarztbesuch anzuraten. Mit etwas Glück behandeln Tierärzte Igel umsonst, weil es sich um Wildtiere handelt.
Doch nicht jeder Igel, den man jetzt findet, ist hilfsbedürftig. Man sollte das Tier genau beobachten, ob es sich seltsam verhält oder Verletzungen aufweist. Denn eine vermehrte Aktivität ist vor dem Winterschlaf normal - gerade bei Tieren, die sich noch etwas Fett anfressen möchten.
Die beste Möglichkeit einem Igel zu helfen, ist, dass man das im Herbst herabfallende Laub in einer Ecke im Garten zusammenrecht, worin der Igel ein Nest bauen kann. Auch spezielles Igelfutter, das man im Tierfachhandel kaufen kann, kann dem Igel gereicht werden. So kann er vor dem Winterschlaf zusätzliche Energie aufnehmen.
Die wichtigste Regel bleibt jedoch, dass man nicht überstürzt handelt, wenn man einen Igel findet. Man sollte ihn zunächst beobachten und nur dann einschreiten, wenn er verletzt ist oder sich untypisch verhält wie zum Beispiel beim Herumlaufen am Tage.
Weitere Informationen, wie Sie dem Winterschläfer beste Voraussetzungen für einen Unterschlupf in Ihrem Garten bieten können, finden Sie auch hier.
Nachstehende Links bieten weiterführende Informationen dazu, wie Sie verletzte oder schwache Igel und andere Wildtiere erkennen und was Sie tun können, um den Tieren zu helfen. Sie finden auch Kontaktdaten und Anlaufstellen, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.