Als beim NABU die Wahl zum Vogel des Jahres 2025 anstand, habe ich mich für den Hausrotschwanz entschieden.
Er brütet wohl unter dem Dach am Nachbarhaus. Zum Frühstück habe ich mich immer gefreut, wenn ich den kleinen Vogel unter Beachtung der Umgebung auf eventuelle Gefahren zu seinem Nest fliegen sah. So gehörte ich zu den vielen Leuten, die den Hausrotschwanz zum Vogel des Jahres 2025 erkoren haben. Die noch zur Wahl stehenden Vögel: Waldohreule, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Kranich hätten es sicher auch verdient gehabt gewählt zu werden.
Der Zugvogel war früher vor allem im Bergland anzutreffen. Durch die sich ändernde Besiedlung der Landschaft mit kleinen Häusern und Gärten nutzt er dies, um an den Häusern zu brüten und seinen Nachwuchs aufzuziehen. Seine Nahrung von Beeren, Insekten, deren Larven und Spinnen, kann er dort finden. Durch die verstärkte Anpassung der Häuser an den Klimawandel hat der Hausrotschwanz es immer schwerer, geeignete Nistmöglichkeiten zu finden. Der Insektenschwund tut ein Übriges. Dennoch gelten sie bisher noch nicht als gefährdet.
Der Hausrotschwanz wird leicht mit dem Gartenrotschwanz verwechselt. Neben den rot gefärbten Schwanzfedern hat der Gartenrotschwanz jedoch noch rot gefärbte Brustfedern. Leicht lässt sich die Art an dem charakteristischen Schwanzzittern und dem Knicksen mit den Beinen erkennen.
Auf Pfahl, oben:
Hausrotschwanz Weibchen
Auf Pfahl, unten:
Hausrotschwanz Männchen
Auf Zweig, oben:
Gartenrotschwanz Weibchen
Auf Zweig, unten:
Gartenrotschwanz Männchen
(Fotos: Achim Schumacher)
Als Zugvögel ziehen die Hausrotschwänze im Herbst in den Nahen Osten oder Nordafrika. Vereinzelt bleiben einige im Winter hier in ihren Brutgebieten. Da gilt es, weiterhin zu beobachten, ob dieses Verhalten wegen des Klimawandels zunimmt, da die Insekten wegen des milderen Klimas ja auch schon früher aus der Winterruhe erwachen und die gebliebenen Hausrotschwänze dann schon die Brut beginnen können, bevor die ermüdeten Verwandten aus der Ferne erst eintreffen.
Weitere fünfundzwanzig Tier- und Pflanzenarten der Jahres 2025 werden in der Monatsversammlung am 15. Mai 2025 von Lothar Schäkel vorgestellt und Besonderheiten zu deren Wahl erläutert.