Die Deutsche Gesellschaft für Herpethologie und Terrarienkunde (DGHT) hat in Zusammenarbeit mit dem NABU und den Fachverbänden ÖGH und KARCH den Teichmolch (Triturus vulgaris) zum Lurch des Jahres 2010 gewählt.
Der bis zu 11 cm große Schwanzlurch ist auch in unseren heimischen Gefilden zu finden. Während ihres Landaufenthalts von Juni bis Februar sind sie eher unscheinbar. Dann lebt der Molch tagsüber unter Moos, Holz und Steinen versteckt und geht nachts auf Beutesuche nach Insekten wie Würmern oder Asseln. Ihre braune Grundfärbung mit einen unterschiedlich stark gepunkteten Muster (besonders auf der Bauchseite) ist eine ideale Tarnfärbung. Doch sobald der Teichmolch zwischen März und April in sein Laichgewässer wandert, „schlüpft“ das Männchen in sein prächtiges Hochzeitskleid und präsentiert sich damit dem Weibchen.
links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Teichmolch Männchen
rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Teichmolch Weibchen
(Fotos: Achim Schumacher)
Das Weibchen bleibt während des Wasseraufenthalts unscheinbar und ist nur mit kleinen Punkten auf der Bauchunterseite gekennzeichnet. Das Männchen jedoch entwickelt einen prächtigen Rücken- und Schwanzsaum und die großen, runden Punkte werden sichtbar. Seine Bauchseite leuchtet nun orange und auf seinem Schwanz schillert ein blauer Streifen. Um nun seine Angebetete anzulocken, positioniert sich das Männchen genau vor ihr und fächert ihr mit dem Schwanz Duftstoffe zu, denen sie in den meisten Fällen nicht widerstehen kann. Doch dann kommt es nicht zu einer Paarung, sondern das Männchen gibt ein Spermienpaket auf den Boden ab, welches das Weibchen mit ihrer Kloake aufnimmt. Damit befruchtet sie nun alle 100 bis 300 Eier.
Molche verfügen über ein bestimmtes Laichverhalten, denn auch das Teichmolchweibchen legt nun jedes seiner befruchteten Eier in ein selbst gefaltetes Wasserpflanzenblatt ab. Mit den Hinterbeinen schnürt es ein richtiges Päckchen aus dem Blatt, sodass das Ei darin vor Fressfeinden geschützt ist. Die daraus schlüpfenden Larven haben im Gegensatz zu den Froschlarven bis zu ihrem Übergang ins Landleben äußere Kiemenbüschel. Außerdem bilden sich ihre Vorderbeine vor den Hinterbeinen, was bei Frosch- und Krötenlarven genau anders herum verläuft.
Teichmolche haben viele Feinde, die ihnen nachstellen. Neben Vögeln wie dem Reiher werden sie von Ringelnattern, räuberischen Insekten wie Gelbrandkäfern und Säugetieren wie Wanderratten und Igeln gefressen. Die Nahrung des Teichmolchs hingegen besteht aus Kleinstlebewesen wie Wasserflöhen, Kleinkrebsen oder Froschlaich.
Der Teichmolch ist über fast ganz Europa verbreitet. Auch in Deutschland kommt er fast flächendeckend vor. Er ist dabei nicht besonders anspruchsvoll was seine Laichgewässer betrifft. Man findet ihn in Tümpeln, Weihern oder dem eigenen Gartenteich. Doch er lebt sehr heimlich, wodurch man schon genau hinsehen muss, um ihn zu entdecken. Man fragt sich natürlich, warum der Teichmolch zum Lurch des Jahres 2010 gekürt wurde, obwohl er zur Zeit noch häufig zu finden ist. Diese Maßnahme lässt sich damit erklären, dass er gerade durch seine „Nähe“ zum Menschen für den Arten- und Naturschutz direkt vor unserer Haustür steht.
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