Liebe Mitglieder und Freunde des Naturschutzes,
es liegt erneut ein ereignisreiches Jahr hinter uns mit vielen Höhen und Tiefen im Bereich des Naturschutzes und wir wollen Sie in diesem Rückblick ein wenig mit in unsere aktive Vereinsarbeit mitnehmen.
Aktuell verzeichnen wir etwa 2300 Mitglieder, was uns als einen der größten Vereine im Kreis Düren mit Stolz erfüllt, dies zeigt, dass der Naturschutz vielen Menschen im Kreis Düren von großer Bedeutung ist. Noch schöner wäre es für uns natürlich, wenn sich noch mehr Mitglieder praktisch mit uns im Naturschutz engagieren würden. Dann könnten wir sicherlich noch viel mehr erreichen. Sie alle sind herzlich eingeladen, an unseren nächstjährigen Veranstaltungen teilzunehmen. Schreiben oder rufen Sie uns einfach an. Wir freuen uns schon darauf, Sie persönlich bei einer Monatsversammlung in Mariaweiler oder am Tag der Offenen Tür an unseren Beobachtungshütten kennenzulernen.
Politische Arbeit
Als Träger öffentlicher Belange hat unsere Arbeit zum Schutz der Natur im Kreis Düren mit den vielen Stellungnahmen zu Veränderungen im Umweltbereich immer wieder neue Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Behörden, Städten und Gemeinden des Kreises Düren allen Beteiligten viel Zeit abverlangt. Im letzten Jahr konnten wir wieder über 70 Stellungnahmen zu Bauleitverfahren, Flächennutzungsplanänderungen und anderen Verfahren bei den Behörden abgeben. Da wir das nur mit sehr wenigen Schultern stemmen und die Arbeit durch die Eingriffe in die Natur immer mehr werden, freuen wir uns auch an dieser Stelle über neue aktiv helfende Mitglieder, die uns bei der Arbeit unterstützen würden. Natürlich würden wir neue Interessierte gerne einarbeiten.
Wir waren wieder aktiv bei der Gremienarbeit in den verschiedenen Gremien des Kreises und der Kommunen sowie der Städte. Um die viele Arbeit zu schaffen, arbeiten wir eng mit der BUND Kreisgruppe Düren zusammen. Der Landschaftsplan Ruraue ist nun fertig und wurde veröffentlicht. Wir sind stolz, dass zwei neue Naturschutzgebiete durch unseren Einsatz hinzugekommen sind, auch wenn einige Pläne leider verworfen wurden.
Nach dem Landschaftsplan ist vor dem Landschaftsplan. So beginnt nun die Arbeit am Landschaftsplan Düren, der sich nun in der Überarbeitung befindet, neu. Bei diesem werden wir uns dafür einsetzen, dass der Burgauer Wald komplett zum Naturschutzgebiet erklärt wird. Außerdem soll das ehemalige Munitionsdepot in Gürzenich als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Dafür setzen wir uns schon seit 2014 ein.
Aktuell werden eine Vielzahl an neuen Windenergieanlagen geplant. Natürlich sind wir für den Ausbau der erneuerbaren Energien, wir setzen uns jedoch dafür ein, dass der Arten- und Naturschutz nicht einfach beiseite gewischt wird. Teilweise kann man das bei den neuen Gesetzesentwürfen auf Bundes- und Landesebene leider so erahnen und das werden wir nicht hinnehmen. Auch ist dies nicht mit dem europäischen Natur- und Artenschutzrecht zu vereinbaren.
Im Jahr 2024 stand der Schwerpunkt der politischen Arbeit erneut im Zeichen des Restsees Inden. Um das gemeinsam mit allen drei Naturschutzverbänden entwickeltes Naturschutzkonzept des Restsees Inden weiterhin in die Diskussion zu bringen, waren wir weiterhin bei regionalen Organisationen, Behörden und politischen Parteien, um das Konzept voranzubringen. Das Konzept wird immer positiv aufgenommen und wir werden bestärkt, es wiederum anderen Gruppen vorzustellen, allerdings kommt für unseren Geschmack zu wenig Konkretes dabei heraus. Zuletzt haben wir eine große Ausstellung in der Kirche in Schophoven dazu veranstaltet, die für jeden Bürger und jede Bürgerin geöffnet war.
Für die engagierte Arbeit möchten wir auch dieses Jahr allen Beteiligten unseren Dank aussprechen. Dies ist sicherlich nicht die schönste Arbeit im Naturschutz, aber mit die wichtigste, da hier die Stellschrauben für den zukünftigen Natur- und Artenschutz in unserem Kreis gestellt werden. Aber auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass wir für diese Arbeit immer noch Interessierte suchen und gerne bei der Einarbeitung behilflich sind. Sprechen Sie uns einfach an. Weiterhin ausbauen möchten wir die Öffentlichkeitsarbeit, sodass wir in den Medien noch präsenter werden. Unsere Auftritte in den sozialen Medien wie Instagram und Facebook müssen weiter ausgebaut werden, um auch mit der Zeit zu gehen. Die Natur hat leider wenige Fürsprecher, daher ist es bei Eingriffen umso wichtiger, dass wir uns für sie einsetzen.
NAJU-Kindergruppen (Naturschutzjugend)
Viele wichtige Punkte hierzu finden Sie auch in unserem eigenen Bericht zu den NAJU-Gruppen. An dieser Stelle möchte ich nur darauf hinweisen, dass wir weiterhin zwei aktive NAJU-Kindergruppen im Einsatz für die Natur haben. Wir planen weiterhin noch eine neue Kindergruppe im Bereich von Jülich, um auch dort Kindern und Jugendlichen aus dem Nordkreis eine Möglichkeit zur Naturentdeckung zu geben. Interessierte, besonders GruppenleiterInnen (Mütter, Väter, ErzieherInnen, LehrerInnnen) können sich gerne melden. Wir suchen aktuell noch nach einer guten Örtlichkeit. Aber auch für die bestehenden Gruppen gilt, dass wir uns immer über weitere naturinteressierte Kinder und GruppenleiterInnen freuen. Melden Sie sich einfach bei uns. Wir unterstützen gerne.
NABU-Hütten
Unsere NABU-Station am Merkener Busch war für uns im Jahr 2024 eines unserer arbeitsreichsten Projekte. Allerdings ist es erfreulich, dass unsere umfangreichen Umbauarbeiten der letzten Jahre nun mehr oder weniger abgeschlossen sind und die Station viele neue Möglichkeiten bietet. Für das nächste Jahr steht noch immer die Anlage einer Wildblumenwiese und eventuell die Erneuerung der Brutflöße für Wasservögel auf den ehemaligen Schönungsteichen der Dürener Kläranlage an. Die konnten wir im Jahr 2024 noch nicht realisieren. Für Neugierige gibt es im Jahr 2025 wieder den Tag der offenen Tür, den Sie im Programm mitten in diesem Heft finden.
Grundstückserwerb
Ein besonderes Anliegen vom NABU, bundesweit, ist der Ankauf von Flächen und Grundstücken. Das ist wichtig, damit diese Flächen dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden können und nicht für Bau- oder Industriegebiete überplant werden. Auf der neu erworbenen Obstwiese in Kreuzau-Winden wurden in diesem Jahr durch Unterstützung des örtlichen Edeka-Marktes Vogel sechs große Obstbäume regionaler Sorten gepflanzt. Mit Hilfe des Kreises Düren wurden über 30 Nistkästen für verschiedene Tierarten aufgehängten, zusätzlich mit Unterstützung der Biostation im Kreis Düren eine Wildblumenwiese mit regionalem Saatgut angelegt. In einer großen Eröffnungsfeier waren der Bürgermeister von Kreuzau, viele Besucher und die örtliche Presse zugegen.
Artenschutz
Im Jahr 2024 konnten wir wieder viele wichtige Projekte für den Artenschutz realisieren. Neben dem Fledermausschutz (siehe eigener Beitrag) konnten wir besonders für die Vögel an Gebäuden Nisthilfen anbringen. Für Schleiereulen und Turmfalken wurden Kästen installiert. Dies geschah auch mit finanzieller Unterstützung durch die Untere Naturschutzbehörde. Vielen Dank auch nochmals dafür.
Die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus“ wurde von uns wieder einigen Bewerbern im Kreis Düren ausgehändigt und wir konnten uns viele schöne Erlebnisse mit den Schwalben erzählen lassen. Diese Aktion läuft im Jahr 2025 weiter. Sie können sich dazu gerne bei uns für eine Plakette bewerben. Wir kommen dann zu Ihnen und zeichnen Sie als Schwalbenfreund oder Schwalbenfreundin aus.
Neben der Schwalbenplakette ist unsere Auszeichnung für insektenfreundliche und schmetterlingsfreundliche Gärten gut in der Bevölkerung angekommen. Wir konnten viele Plaketten im Kreisgebiet aushändigen und uns von den wirklich naturnah angelegten und blühreichen Gärten überzeugen. Dafür können Sie sich im Jahr 2025 wieder beim NABU Düren bewerben. Wir freuen uns schon, Ihre Gärten besuchen zu dürfen.
Ende des Jahres 2024, Anfang 2025 werden wir einen Nistkastenlehrpfad im öffentlich zugänglichen Projektgarten Hortus Dialogus in Nideggen-Abenden anlegen und danach eröffnen. Interessierte Besucher können dann die verschiedenen Nistkastenarten ansehen und Informationen zu deren Bewohnern auf speziellen Infotafeln erhalten. Unsere Imkerin versorgt dort mehrere Bienenvölker und der Honig kann bei ihr erworben werden. Ihre Kontaktdaten finden Sie unter unseren Ansprechpartnern. Entnehmen Sie dazu weitere Informationen aus der Presse, unserer Homepage oder dem Newsletter, den wir allen Interessenten senden.
Wildtierauffangstation
Das nach wie vor dringlichste Anliegen ist die Wildtierauffangstation für den Kreis Düren. Dieses umfassende und schwerwiegende Thema beschäftigt uns, die Politik, die Behörden und die vielen ehrenamtlichen Pflegestellen nun die letzten vier Jahre im Kreis Düren. In diesem Jahr gibt es erfreulicherweise Entwicklungen bezüglich einer zukünftigen Wildtierauffangstation im Kreis. Aktuell steht die Station eigentlich kurz vor den Startlöchern, aber es gibt jedoch letzte Finanzierungsprobleme seitens des Umweltministeriums in NRW zu klären. Wir hoffen sehr, dass es nun nicht an diesem kleinen Punkt scheitern wird, da die anderen Beteiligten alle ihre Hausaufgaben gemacht haben und die Vorbereitungen schon sehr weit fortgeschritten sind. Hier möchten wir besonders dem Kreis Düren und allen beteiligten Behörden danken, die sich sehr für diese Thematik einsetzen.
Wichtig ist natürlich, die Ursachen für die Verletzungen der vielen gefundenen Wildtiere anzupacken. Dazu zählen Probleme wie der Insektenrückgang (nicht mehr genug Nahrung für Insektenfresser wie Vögel, Igel, Fledermäuse). Zu beachten ist der Lebensraumverlust sowie der Einsatz von Rasentrimmern und Rasenrobotern in der Nacht. Dazu ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit von uns notwendig. Zusammenfassend werden wir weiter mit unseren Partnern diese größer werdende Problematik an den wichtigen Stellen diskutieren und nach einer Lösung suchen. Wichtig wäre uns hierbei eine Lösung wie im Bereich der Stadt Köln, die nun das Nutzen von Rasenrobotern in der Nacht verboten hat. Das erspart vielen Tieren den sicheren Tod oder bei den Igeln zumindest schon einmal lebensgefährliche Verletzungen, die ich nicht gerne ansehen möchte. Wir fragen uns, warum das nicht ganz NRW vorgibt, wenn es Köln schafft. Hier wäre dann zumindest der Kreis Düren gefragt, diesem guten Beispiel zu folgen und ein ähnliches Verbot festzulegen.
Amphibienschutz im Kreis
Im Jahr 2024 waren wir wieder im Amphibienschutz aktiv. In Siersdorf haben wir unseren Amphibienschutzzaun nochmal verlängert und im Frühjahr neu aufgebaut. In diesem Jahr konnten dort viele Amphibien vor dem Straßentod bewahrt werden. Meist waren es Erdkröten, die gesammelt werden konnten. Das ist ein toller Erfolg und wir werden den Zaun im Jahr 2025 wieder errichten.
Ein großes Problem bleibt leider an der L12 sowie der K49 zwischen Langerwehe und Schevenhütte. Durch unsere sehr engagierte Gruppe von Aktiven wurden viele Amphibien, die von Frühjahr bis Spätsommer die Straße queren, gerettet. Hierbei sind neben Erdkröten und Grasfröschen besonders bedrohte Arten wie der Springfrosch sowie der Feuersalamander betroffen.
Das größte Problem bleibt die errichtete Betonmauer an der L12, die für alle Tiere ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Hierzu hat sich nun die Bezirksregierung Köln eingeschaltet, die sich in unserem Sinne für eine Entschärfung der Situation einsetzen möchte. Durch die sehr gute Kooperation mit der Unteren Naturschutz Behörde wurde in diesem Jahr erneut der Amphibienschutzzaun an der K49 auf beiden Straßenseiten professionell errichtet (Hin- und Rückwanderzaun). In diesem Jahr konnten wieder Hunderte Amphibien vor dem Straßentod bewahrt werden. Die Helfer haben dort bis Ende Juli gesammelt. Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung!
Ausblick
Für das Jahr 2025 möchten wir gerne eine neue NAJU-Kindergruppe im Jülicher Raum gründen. Zusätzlich muss es das Ziel sein, die Wildtierauffangstation für den Kreis Düren zu etablieren und zukunftssicher zu gestalten. Auch werden wir nicht müde, unser Konzept für eine naturschutzverträgliche Gestaltung des Restsees Inden weiter in die Entscheidungsgremien zu tragen, um neben der touristischen Erschließung dem Naturschutz genügend Raum zu geben. Der Landschaftsplan Düren wird uns weiterhin beschäftigen und wir werden versuchen, die Naturschutzgebiete zu erweitern.
Wir hoffen für 2025 auf ein aktives und gutes Jahr für den Naturschutz im Kreis Düren und würden uns freuen, viele von unseren Mitgliedern bei unseren Veranstaltungen und Projekten begrüßen und kennenlernen zu dürfen.
Sollten Sie Interesse an einem Bereich in unserer aktiven Naturschutzarbeit haben, schreiben Sie uns, oder lernen Sie uns persönlich auf unseren Monatsversammlungen, den abwechslungsreichen Exkursionen oder dem Tag der offenen Tür in unserer Beobachtungsstation kennen. Wir freuen uns auf Sie!!! Empfehlen Sie uns weiter!!!
Bei Fragen oder Interesse schreiben Sie an uns unter: vorstand@nabu-dueren.de.
Wir danken allen Aktiven und naturverbundenen Mitgliedern herzlich für die Unterstützung im Jahr 2024 und freuen uns schon auf die kommenden Aufgaben im Jahr 2025.
Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Neuen Jahr und weiterhin viel Freude bei Ausflügen in der Natur im Kreis Düren.
Mit freundlichen Grüßen
Achim Schumacher
1. Vorsitzender