„2023 bringt den wärmsten Oktober seit 125.000 Jahren“. Diese Nachricht in den Medien im November 2023 hat mich mal wieder aufgerüttelt. Die Temperatur in Deutschland war im Oktober 1,7 Grad Celsius höher als in der vorindustriellen Zeit vor dem Jahr 1900. Eigentlich ist mir die Erderwärmung ja schon seit den 1970er Jahren durch wissenschaftliche Veröffentlichungen bekannt. Viele Klimakonferenzen haben sich in den letzten Jahren damit beschäftigt. Die vielen Trockenjahre und die Starkregenfälle, nicht nur in Deutschland, haben uns vor Augen geführt, dass die Klimaveränderung nicht mehr zu verheimlichen ist.
Wir verbrauchen die gespeicherte Energie der fossilen Brennstoffe (Öl, Gas und Kohle), die in Millionen von Jahren von Pflanzen mit Hilfe der Sonneneinstrahlung gespeichert wurde, innerhalb von etwas mehr als hundert Jahren. Im Moment sieht es so aus, dass das angepeilte 1,5 Grad Ziel nicht in etwa 10 Jahren erreicht wird, sondern schon in etwa 5 Jahren. Jetzt könnte man aufzählen, was sich in der Natur und Umwelt verändern wird. Sicher ist jedoch, dass die enormen Schäden von keiner Versicherung mehr abgedeckt werden können.
Veröffentlichungen (Global Footprint Network) stellen die Unterschiede auf die Menschen eines Staates umgerechnet deutlich dar. Wenn alle Menschen auf der Welt die Ressourcen wie die Deutschen verbrauchen würden, würden schon am 4. Mai die Überlastungsgrenze der Erde erreicht. Als Vergleich für Katar am 10. Februar oder am 20. Dezember für Jamaika. Global gerechnet wäre es der 2. August. Nach etwa vier Monaten würde eine Erde mit den Ressourcen reichen. Für ein Jahr wären drei Erden nötig.
Foto: Lothar Schäkel
Nun wäre zu überlegen, was man tun könnte, um unseren Wert zu verbessern. Ich denke es ist allen klar, dass sich eine Verhaltensänderung nicht von heute auf morgen erreichen lässt. Womit könnte man im Kreis Düren und privat anfangen:
Vom Kreis Düren werden 1000 Bäume an Privatleuten zur Verfügung gestellt. Klimawälder werden in einigen Kommunen angelegt. Das ist ein guter Anfang. Leider werden jedoch immer noch große Flächen für Gewerbe- und Wohngebiete ausgewiesen und versiegelt. In Jülich werden jedoch viele alte Bäume für Neubauten im Zentrum gefällt ohne entsprechende Neupflanzungen zu veranlassen.
Viele Aussagen zur Zukunft des Menschen, bedingt durch den Klimawandel, lassen sich überall finden. Zum Beispiel: Der Mensch braucht die Natur, aber die braucht uns nicht. Erst stirbt die Natur, dann der Mensch. Erst stirbt der Wald, dann der Mensch. Erst stirbt das Tier, dann der Mensch.
Albert Einstein hatte schon prophezeit: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben."
Manche Leute sagen: „Wenn wir in Deutschland uns so viel Mühe geben, dann erreichen wir nur 2 % Minderung vom CO2-Ausstoß weltweit. Das lohnt sich kaum.“ Als Antwort hilft mir immer das Sprichwort aus Afrika:
"Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
(Afrikanisches Sprichwort)