Amphibien im Kreis Düren

Molche, Salamander, Kröten und Frösche

Im Kreis Düren fühlen sich Amphibien anscheinend sehr wohl. Wie lässt es sich sonst erklären, dass 16 der 20 in Deutschland vorkommenden Amphibien bei uns zu finden sind. Dabei muss man sagen, dass nicht jede Amphibienart die gleichen Lebensbedingungen benötigt. Offensichtlich sind im Kreis Düren genügend unterschiedliche und passende Lebensräume vorhanden.

Amphibien sind in unterschiedlichem Maß vom Wasser abhängig. Während einige Arten fast ihr ganzes Leben im Wasser verbringen - dazu zählen z.B. die Grünfrösche - nutzen andere Amphibienarten das feuchte Element nur zur Fortpflanzung und teilweise als Sommerquartier. Da alle Amphibienarten zu den wechselwarmen Tieren gehören, sind sie stark von der Temperatur abhängig. Aus diesem Grund ziehen sie sich in den kalten Monaten in ein Ruhequartier zurück und "verschlafen" so die Kälte in Winterstarre. Für die meisten Arten fängt im Frühjahr mit den höheren Temperaturen das Jahr erst richtig an, denn sobald die Nachttemperaturen über 6 - 8 °C steigen, wandern die Kröten, Frösche und Molche zu den Laichgewässern.

Molche und Salamander

oben links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Teichmolch Männchen

oben rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 2. Foto): Bergmolch Männchen

unten links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 3. Foto): Fadenmolch

unten rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Kammmolch

(Fotos: Achim Schumacher)

Während die Erdkröte nur für drei bis vier Wochen am Laichgewässer bleibt, kann man die vier Molcharten (Teichmolch, Bergmolch, Fadenmolch und Kammmolch) bis in den Sommer in ihren Laichgewässern beobachten. Dabei tragen die Männchen der Molche ein prachtvolles Hochzeitskleid, um den Weibchen zu imponieren. Molche legen mehrere hundert Eier ab, aber jedes einzeln in ein Blatt einer Wasserpflanze gefaltet.

Besonders der Bergmolch, der bei uns auch gar nicht so selten ist, schillert in beeindruckenden Blautönen mit einem knallig orangenen Bauch. Daneben gibt es noch den Teichmolch und den Fadenmolch. Der Teichmolch wird ca. 12 cm groß, ist braun und hat schwarze Flecken, die besonders auf dem gelblichen Bauch sichtbar sind. Die Männchen haben große, die Weibchen eher kleine Punkte. Der Fadenmolch sieht dem Teichmolch zwar sehr ähnlich, doch besitzen die Männchen einen ca. 8 mm langen Faden am Schwanzende. Die sowohl größte, als auch seltenste Molchart bei uns ist der Kammmolch. Mit seinen über 16 cm Länge hält er sich meist in den tieferen Wasserzonen auf, sodass man in nur sieht, wenn er zum Luftschnappen an die Oberfläche kommt.

Feuersalamander Amphibien NABU Düren
Feuersalamander (Foto: Achim Schumacher)

Neben den vier Molcharten kann man mit etwas Glück noch einen weiteren Schwanzlurch bei uns im Kreis Düren entdecken, den Feuersalamander. Dieser lebt in den Wäldern und braucht das Wasser nur zur Fortpflanzung. Tagsüber versteckt er sich unter Totholz und Steinen und begibt sich in der Dämmerung auf die Jagd. Mit etwas Glück kann man ihn an regnerischen Tagen auch tagsüber beobachten.

Kröten

oben links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Erdkrötenpaar

oben rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 2. Foto): Kreuzkröte rufendes Männchen

Mitte links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 3. Foto) Wechselkröte

Mitte rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 4. Foto): Gelbbauchunke

unten links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 5. Foto): Geburtshelferkröte

unten rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Kaulquappe der Geburtshelferkröte

(Fotos: Achim Schumacher)

Die Erdkröte zeichnet ein besonders Merkmal aus. Zur Laichwanderung laufen die Männchen und Weibchen nicht getrennt, sondern die Männchen lassen sich huckepack von den Weibchen bis ans Wasser tragen. Man könnte nun sagen, dass die männlichen Erdkröten besonders faul sind (böse Zungen behaupten, dass es beim Menschen genauso ist), doch dem ist nicht so. Bei den Erdkröten gibt es fast immer viel weniger Weibchen als Männchen. Daher versuchen die Männchen so früh wie möglich, ein Weibchen an sich zu binden. Dies geht nun einmal am besten, wenn sie sich so fest wie möglich an ihre Auserwählte klammern. Doch selbst ein geklammertes Pärchen hält andere Männchen nicht davon ab, trotzdem nach dem Weibchen zu klammern. So findet man ab und zu wahre Paarungsknäuel, bei denen bis zu 5 Männchen auf einem Weibchen sitzen. Nicht selten kann es dabei vorkommen, dass das Weibchen im Wasser ertrinkt.

Neben der Erdkröte gibt es im Kreis Düren noch zwei weitere Krötenarten. Zum einen sind das die Kreuzkröte und zum anderen die Wechselkröte. Diese Arten sind besonders Wärme liebend und werden daher erst später als andere Amphibienarten aktiv. Sie brauchen zur Fortpflanzung nur kleine temporäre Wasserstellen, denn ihre Kaulquappen wandeln sich sehr schnell zu kleinen Kröten um. Die Kreuzkröte ist durch ihren gelben Rückenstreifen unverwechselbar. Ebenso gut kann man die Wechselkröte an ihrem grün-weißlich gefleckten Muster auf ihrem Körper erkennen.

Zu den seltensten Amphibienarten bei uns in Düren zählen die Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte. Die Gelbbauchunke zeigt bei Gefahr ihren hellgelben Bauch und will dem Fressfeind auf diese Art - auch wenn das nicht zutrifft - mitteilen, dass sie giftig ist. Die Geburtshelferkröte hat eine faszinierende Fortpflanzungsstrategie. Bei ihr trägt das Männchen die Eier auf dem Rücken bis die Kaulquappen schlüpfen. Diese Art der Brutfürsorge ist sicherlich so gut wie einmalig.

Frösche

oben links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: oben): Laubfrösche

oben rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 2. Foto): Seefrosch

unten links (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: 3. Foto): Grasfrosch auf Laich

unten rechts (bzw. bei Darstellung auf mobilen Endgeräten: unten): Springfrosch

(Fotos: Achim Schumacher)

Der sicherlich aus Film und Werbung bekannteste heimische Frosch ist der Laubfrosch. Er hat als einzige deutsche Froschart Saugnäpfe an den Fingern und lebt nicht am Boden, sondern in Sträuchern. Vor Jahren ist bei uns extra für diese seltene und bedrohte Art ein Hilfsprojekt mit dem Namen "Ein König sucht sein Reich" durchgeführt worden, um die wenigen Tiere im Kreis Düren zu bewahren.

Neben dem Laubfrosch gibt es noch die Grünfrosche bei uns (Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch, Seefrosch). Diese Arten haben viele als Gäste in ihren privaten Gartenteichen und man hört sie oft bei Spaziergängen in der Natur. Diese Arten verbringen fast ihr ganzes Leben am Wasser. In der kalten Jahreszeit überwintern sie im Schlamm der Gewässer.

Zu guter Letzt kommen noch 2 Arten der Braunfrösche bei uns vor, der Grasfrosch und der Springfrosch. Der Grasfrosch zählt zu den häufigsten Amphibienarten und man kann ihn noch gut beobachten. Der ca. 6 - 10 cm große, braune Frosch lebt an Land und ist einer der ersten Frösche am Laichgewässer. Man hat schon Laichballen in zugefrorenen Teichen gefunden. Der Springfrosch ist nur sehr schwer vom Grasfrosch zu unterscheiden, dafür aber eine der seltensten Arten. Er ist streng geschützt, wie alle Amphibienarten, und erreicht bei uns seine westlichste Verbreitung. Wie der Grasfrosch und die anderen Froscharten legen Springfrösche Laichballen ab, die bei manchen Froscharten bis zu 5000 Eier umfassen können. Kröten legen dagegen Laichschnüre ab, die ebenfalls bis zu 8000 Eier umfassen können. Bei diesem Mengen denkt man sicher, dass es zu explosionsartigen Vermehrungen bei Amphibien kommen müsste, doch das ist nicht der Fall. Von den vielen Eiern schaffen es nur ca. 5 Tiere ins adulte, fortpflanzungsfähige Alter.


Sie sehen also, die Amphibien haben viele interessante Verhaltensweisen, die es zu bestaunen gibt. Wenn Sie die Amphibien gerne einmal genauer betrachten möchten, besteht dazu z.B. an unserer NABU-Beobachtungshütte am Merkener Busch Gelegenheit. Bitte nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf.

 

Hier erfahren Sie Näheres über unsere Arbeit mit den Amphibien.

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