Igel halten einen ausgedehnten Winterschlaf

Deshalb Vorsicht, wenn uns die Frühjahrssonne in den Garten lockt


Igel Winterschlaf Frühling Winterruhe Rasenroboter Freischneider Verletzung verletzt NABU Düren
Foto: Achim Schumacher

In den letzten Tagen kletterten die Temperaturen erstmals in den zweistelligen Bereich - die Menschen strömen in ihre Gärten zum verfrühten Aufräumen. Das kann vielen Igeln und auch anderen Kleintieren zum Verhängnis werden.

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Foto: NABU/Andreas Bobanac

Die Igel befinden sich überall noch im Winterschlaf, der je nach Witterung bis weit in die Monate April/Mai andauern kann. Ihre unscheinbaren Nester bauen die nachtaktiven Tiere oft in der Nähe von Kompost-haufen, unter Reisighaufen, unter dichtem Gestrüpp oder geschützt in der Nähe von Lauben oder Mauern. Alljährlich werden an den ersten sonnigen Wochen-enden im Jahr sehr viele Igel teilweise schwer verletzt oder gar getötet. Verletzt von unvorsichtig einge-setzten Grabegabeln, Hacken, Spaten oder Frei-schneidern.

Deshalb die große Bitte von uns: Seien Sie vor allem bis April/Mai noch vorsichtig im Garten. Setzen Sie Holzstapel und Komposthaufen umsichtig Schicht für Schicht um, arbeiten Sie mit Freischneidern nicht blind unter Hecken und Büschen, sondern schauen vorher mit einem Laubrechen nach, ob sich dort evtl. ein Igelnest befindet. Freischneider sollten grundsätzlich zunächst mit einem ersten Schnitt in Höhe von 20 cm (Bierflaschenhöhe) eingesetzt werden, bevor in einem zweiten Durchgang bodennah gearbeitet wird. So hat man freie Sicht, ob sich ein Igel in dem Bereich befindet.

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Foto: NABU/Sebastian Hennigs

Winterschlafende Igel wirken auf den Laien wie tot - sie sind kalt, starr, ihr Atem setzt nur alle paar Minuten ein. Der Aufwachvorgang kann bis zu sechs Stunden dauern. Vermutlich landen jährlich zahlreiche noch winter-schlafende Igel in Biotonnen, weil die Finder glauben, einen toten Igel gefunden zu haben. Wenn Sie ein Igelnest zerstört oder einen schlafenden Igel freigelegt haben, wenden Sie sich bitte an uns. Wir werden versuchen fachliche Hilfe zu vermitteln. Auch bei Sichtung von verletzten tagaktiven Igeln - egal zu welcher Jahreszeit - sollten Sie Kontakt mit uns aufnehmen.

Zum Schluss haben wir noch eine Bitte: Falls Sie gerade planen sich einen Mähroboter anzuschaffen, dann benutzen Sie ihn bitte auf keinen Fall in den Nachtstunden. Zu der Zeit sind die Igel aktiv auf Futtersuche – und wir haben schon zu viele fürchterlich verstümmelte Igel gesehen, über die ein solches Rasenmäher gerollt ist ohne automatisch abzuschalten. Also bitte nie des nachts einsetzen!