Der stille Untergang des "Stachelritters"

Der Igel wird zunehmend seltener

von Achim Schumacher


Igel Tier des Jahres 2024 gefährdet Rote Liste Mähroboter Lebensraum Nahrung Unterschlupf NABU Düren
Foto: Roger Cornitzius

Zusammen mit den Maulwürfen und den Spitzmäusen zählt unser heimischer Igel zur Ordnung der Insektenfresser. Wie viele andere Arten zieht es Igel aus der ausgeräumten Landschaft zunehmend in menschliche Siedlungen. Hier finden sie Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf. Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie haben ein breites Nahrungsspektrum: Sie fressen Laufkäfer, Larven von Nachtschmetterlingen und sonstige Insekten, Regenwürmer, Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Igel sind keine Vegetarier, sie fressen im Garten kein Obst und kein Gemüse. Soviel sollte man zu ihrer Lebensweise wissen.

 

Dass der Igel zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt wurde, hat einen eher besorgniserregenden Hintergrund. Wir, als Naturschützer, machen uns schon lange Sorgen um den Igel. Nun steht der Stachelträger auf der internationalen Roten Liste. Er gilt somit nun als gefährdet. Wie konnte es dazu kommen? 

linkes Foto: nicht viel zu holen :-( 

rechtes Foto: viel besser so :-)

(Fotos: NABU/C. Kuchem)

Der einst so häufige Igel verliert zunehmend seinen Lebensraum in unseren sterilen modernen Gärten. Damit fehlt ihm, auch durch den Rückgang der Insekten, seine Nahrung. Dadurch frisst er häufig fast nur noch Schnecken, die sich bei den recht feuchten Monaten, gut vermehren. Schnecken übertragen ihm jedoch viele Parasiten. Das wiederum schwächt den Igel und macht ihn anfällig für weitere Krankheiten.

Igel Tier des Jahres 2024 gefährdet Rote Liste Mähroboter Lebensraum Nahrung Unterschlupf NABU Düren
Mähroboter (Foto: Nicole Malchow)

Den „Rest“ geben wir ihm dann mit den Mährobotern, die immer häufiger Einzug in die Gärten halten. Weil sie dann häufig nachts betrieben werden, sind sie lebensgefährlich für den Igel und viele andere Tierarten. Daher plädieren wir als NABU dafür, genau wie die Stadt Köln, ein Nachtfahrverbot für Mähroboter auch im Kreis Düren einzuführen. Nur so können die schlimmen Verletzungen bei Igeln vermieden werden. Das schlimme Bild von einem verletzten Igel möchte ich hier nicht zeigen. Unsere ehrenamtlichen Igelhelferinnen und -helfer erleben immer wieder, dass die Hilferufe zu verletzten Igeln viel häufiger sind, wenn ein Sonderangebot für Mähroboter erscheint. 

Leider ist der Autoverkehr immer noch eine der häufigsten Todesursachen für den Igel. Daher sollte man nachts immer vorsichtig fahren, denn oftmals kann man mit einer angepassten Fahrweise noch reagieren.