Hummel-Monitoring

NABU Düren beteiligt sich am Bundesforschungsprojektes MonViA

von Achim Schumacher und Reiner Vogelsang


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Wiesenhummel (Foto: Achim Schumacher)

Im Rahmen des Bundesforschungsprojektes MonViA (Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften) beteiligt sich der NABU Kreisverband Düren am Monitoring und an der Kartierung von Hummeln. Federführend ist hierbei das Institut für Biodiversität, das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei. Die Auswertung des Monitorings erfolgt durch die Abteilung Wildbienen-Monitoring für Agralandschaften.

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Erdhummel auf Kugeldistel (Foto: Reiner Vogelsang)

Die Motivation für das Wildbienen- und Hummel-Monitoring in Agrarlandschaften ist der in einer 2017 veröffentlichten Studie festgestellte Rückgang der Biomasse an fliegenden Insekten um 75 Prozent. Als Hauptursache wird der Rückgang der biologischen Vielfalt durch landwirtschaftliche Nutzungs- und Bewirtschaftungsformen genannt. Bundesweit fehlt allerdings eine einheitliche Datengrundlage zum Zustand und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften, die in der Bundesrepublik Deutschland ca. 16,7 Mill. Hektar oder ca. 47 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands ausmachen. Ziel des Wildbienen- und Hummel-Monitorings ist es daher, eine wissenschaftlich belastbare Datengrundlage zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienen- und Hummelbeständen in Agrarlandschaften zu schaffen, um agrarumweltpolitische Förderinstrumente und Bestäubungsleistung bewerten zu können. 

Das Monitoring wird von Freiwilligen durchgeführt, denen Monitoring-Flächen aus einem bundesweiten Netzwerk von 950 LUCAS-Monitoring-Flächen zugewiesen werden. Bislang beteiligen sich ca. 3.000 Freiwillige am Hummelmonitoring. 

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Gefleckte Kuckuckshummel im Bestimmungswürfel (Foto: Reiner Vogelsang)

Dem NABU Kreisverband Düren wurde eine 500 m lange Strecke in einem Feld zwischen Welldorf und Rödingen für die Hummelbeobachtung zugewiesen. Diese Strecke wird auch Transsekte genannt. In der Zeit von März bis Oktober wird die in 50m lange Abschnitte aufgeteilte Transsekte einmal in den letzten zwei Wochen eines Monats abgelaufen, indem jeder Abschnitt fünf Minuten lang beobachtet wird. Bei Sichtungen werden Hummeln mittels Kescher eingefangen, in einem Beobachtungswürfel fotografisch dokumentiert und bestimmt und wieder freigelassen. Die Beobachtungsteams verfügen über eine Fanggenehmigung der jeweiligen Unteren Naturschutzbehörde. Die Bilder und Feldprotokolle werden elektronisch an das Thünen-Institut übermittelt. 

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In Deutschland, Österreich und Schweiz konnten 44 der 259 weltweit bekannten Arten festgestellt werden. Am häufigsten findet man von den sozial lebenden Hummeln die Erdhummel, Ackerhummel, Steinhummel, Wiesenhummel, Gartenhummel, Baumhummel sowie die Bunthummel. In der Gruppe der Kuckuckshummeln (Hummeln mit räuberischem Verhalten) sind die häufigsten Arten die Waldkuckuckshummel, die gefleckte Kuckuckshummel, die vielfarbige Kuckuckshummel, die rotschwarze Kuckuckshummel sowie die bärtige Kuckuckshummel sowie die Feldkuckuckshummel. Auf unserer Transsekte konnten von März bis Juni zwei Erdhummeln und zwei gefleckte Kuckuckshummeln gesichtet werden. Der Grund für die geringe Ausbeute ist der Mangel an blühenden Pflanzen, eine nasskalte Wetterlage und das Abmähen des Feldweges, an dem unsere Transsekte liegt.

 

 

Hummelsichtung und Einfangen zur Bestimmung (Foto: Achim Schumacher)


Weiterführende Informationen

Nähere Infos zum Projekt MonViA und zum Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften erhalten Sie auf den Seiten des Thünen-Instituts:

Thünen: Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften (thuenen.de)

Wildbienen: Wildbienen (thuenen.de)


Haben Sie Interesse, das Projekt aktiv zu unterstützen?

Auf der Webseite Wildbienen: Wildbienen (thuenen.de) können Sie sich anmelden und dabei helfen, die Datengrundlage für Wildbienen zu verbessern.