Amphibienwanderung 2025

Kröten, Frösche, Molche und Co. sind wieder auf Wanderschaft


Feuersalamander Amphibienwanderung 2025 Lokalzeit Aachen NABU Düren
Feuersalamander auf der Straße (Foto: Dominik Janoschka)

Jetzt, Ende Februar, Anfang März beginnt die Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern. Den Winter haben sie geschützt unter Laub, Moos oder Steinen meist im Wald, wo es feucht ist, verbracht. Steigen die Temperaturen über 10 bis 12 Grad, werden sie mobil und begeben sich auf den Weg zu den Gewässern, in denen sie sich paaren und die Eier ablegen werden.

Laubfrosch und Kammmolch

Hier im Kreis Düren gibt es eine große Zahl verschiedener Amphibienarten, insgesamt ist das Vorkommen von 14 Arten hier bekannt, darunter sehr selten vorkommende Arten wie der Laubfrosch oder der Kammmolch. Bei der Amphibienwanderung wird man als Helfer eher die häufigen Arten zu Gesicht bekommen.

Laubfrosch/Kammmolch (Fotos: Achim Schumacher)

 

Bergmolch und Teichmolch

Am Beispiel der Wanderung über die K49 bei Wenau wären da Teichmolch und auch schon mal der Bergmolch zu nennen. Beide haben eine orange gefärbte Bauchseite, beim Teichmolch ist diese stark gefleckt und er hat charakteristische Längsstreifen am Kopf. Der Bergmolch hat einen ungefleckten Bauch und im Prachtkleid eine graue-blaue Färbung an der Oberseite, soweit die groben Unterscheidungsmerkmale. 

Bergmolch/Teichmolch (Fotos: Achim Schumacher)

Feuersalamander Amphibienwanderung 2025 Lokalzeit Aachen NABU Düren
Feuersalamander (Foto: Achim Schumacher)

Feuersalamander

Ein weiterer Schwanzlurch, den man an und auf der Straße findet, ist der schwarz-gelb gezeichnete Feuersalamander, und zwar die Weibchen. Sie sind lebendgebärend und setzen die Larven im flachen Wasser ab. Da sie früher unterwegs sind, oft bevor der Krötenzaun aufgebaut ist, werden sie leider öfter Verkehrsopfer.  

Erdkröte Amphibienwanderung 2025 Lokalzeit Aachen NABU Düren
Erdkröte Paar (Foto: Achim Schumacher)

Erdkröte

Bei den Froschlurchen findet man am genannten Ort überwiegend Erdkröten, die ab einer Nachttemperatur von ca. 9 Grad unterwegs sind, meist in feuchten Nächten. Auf der Wanderung trägt das Weibchen auch schon mal das Männchen huckepack. Letztere klammern sich mit ihren dunkel gefärbten Brunftschwielen an den Vorderfüßen dann am Weibchen fest. Dies ist auch ein gutes Unterscheidungsmerkmal zwischen Männchen und Weibchen.

Grasfrosch und Springfrosch

Zusammen mit den Kröten findet man auch Grasfrösche, die mit zu den früh im Jahr laichenden Amphibienarten gehören, ab Februar/März. Sie sind sehr unterschiedlich gefärbt von gelb über rötlich, hellbraun bis olivgrün und haben mehr oder weniger deutliche Querstreifen auf den kräftigen Hinterbeinen.

Eine seltene Froschart, die dort hin und wieder auftaucht, ist der Springfrosch. Er ist kleiner und zierlicher als der Grasfrosch, hat deutliche Querstreifen auf den langen Hinterbeinen sowie einen spitz zulaufenden Kopf. Gestreckt ragen die Hinterbeine über die Nasenspitze nach vorne.

Grasfrosch Paar/Springfrosch (Fotos: Achim Schumacher)

Amphibienzaun Amphibienwanderung 2025 Lokalzeit Aachen NABU Düren
Foto: NABU/E. Neuling

Der Amphibienzaun

Um möglichst viele dieser Tiere lebend zum Laichgewässer und auch wieder zurück zu bringen, wird im Februar ein ca. 40 cm hoher undurchlässiger Amphibienzaun aufgebaut. Von der Straße aus gesehen hinter dem Zaun sind in regelmäßigen Abständen Eimer bündig mit dem Erdreich eingegraben. Auf ihrer Suche nach einem Durchlass fallen die Amphibien in solch einen Eimer. 

Foto: Jonathan Fieber
Foto: Jonathan Fieber

Die Amphibienretter

Am frühen Morgen werden die Eimer von Helfern kontrolliert und dort gefangene Tiere möglichst schonend in einen Eimer zum Transport umgesetzt. Dazu ist es sehr gut, sich die Hände etwas zu befeuchten, trockene Haut des Menschen wirkt auf Amphibienhaut wie Schmirgelpapier. In dem Eimer tragen die Helfer die Tiere zum Laichgewässer, lassen sie nah am Wasser oder im flachen Wasser frei. Welche Arten und wieviel Tiere von jeder Art in den Eimern gefunden wurden, wird aufgezeichnet. Dadurch bekommt man am Ende der Saison einen guten Überblick über die dort lebenden Amphibien und im Jahresvergleich auch darüber, ob der Bestand einer Art eher zunimmt oder die Zahl der Tiere kleiner wird.

Amphibientunnel Amphibienwanderung 2025 Lokalzeit Aachen NABU Düren
Amphibientunnel mit Grasfrosch (Foto: Niklas Banowski)

Amphibientunnel machen die Wanderung sicher

Die Wanderung zum Laichgewässer ist meist Ende April abgeschlossen. Parallel zur Hinwanderung hat aber auch schon die Rückwanderung begonnen. Deshalb sind auch Zäune auf dem Weg vom Gewässer zum Wald aufgebaut. Die entsprechenden Eimer werden ebenfalls morgens kontrolliert und zwar bis gut in den Sommer hinein.  Dort gefundene Tiere tragen die Helfer dann zurück in den Wald. An diesen Zäunen wird festgehalten, wie hoch das Amphibienaufkommen ist. Sind es viele Tiere regen wir Querungshilfen unterhalb der Straße an mehreren Stellen an, so dass die Tiere auch ohne menschliche Hilfe sicher das Gewässer erreichen können.


Der WDR begleitet die Amphibienretter beim Kloster Wenau

Die Lokalzeit Aachen des WDR hat die Menschen begleitet, die dafür sorgen, dass Kröten, Frösche, Molche und Co. an der K49 bei Kloster Wenau sicher zu ihrem Laichgewässer kommen. Der dortige Amphibienzaun wird vom NABU Kreisverband Düren betreut und wir freuen uns, dass uns so viele Freiwillige mit viel Engagement unterstützen, ohne die die Arbeit nicht zu schaffen wäre. Besonders großartig ist, wie viele kleine Naturschützer dabei sind, die sich für die Umwelt engagieren und keine Berührungsängste haben. Der WDR-Besuch war ein Highlight, das Mensch und Tier angemessen in Szene gesetzt hat. Die nachstehenden Fotos zeigen ein paar Eindrücke.

Die Lokalzeit mit dem Beitrag zum Thema Amphibienschutz wurde am 05.03.2025 ausgestrahlt und kann hier angesehen werden (ab Minute 21:17).

Fotos: Horst Malchow